Chiliöl
Die Herstellung von Chiliöl ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Im Internet findet sich eine ganze Bandbreite von Reaktionen auf dieses Thema: Vom sorglosen "Mir passiert doch nichts" über ein abgeschrecktes "Besser die Finger davon lassen" hin zum genervten "Nicht diese Diskussionen wieder", bestückt mit Absolut - Sicher - Rezepten und Statistiken über die verschwindend geringe Anzahl von Vergiftungsfällen.
Die Rede ist von Botulismus, eine Lebensmittelvergiftung, die ausgelöst wird durch das Bakterium Clostridium botulinum. Die Vergiftung mit dem Nervengift führt zu Lähmungserscheinungen und kann in besonders schweren Fällen zum Tod führen.
Botulismus ist jedoch ein Thema, was nicht alleine die Herstellung von Chiliöl betrifft. Die Gefahr besteht bei allen selbst eingelegten Konserven und eingewecktem Gemüse wie auch bei industriell hergestellter Konserven und Wurst. Das Bakterium ist weit verbreitet und bildet die Sporen in luftdichter Umgebung. Man kann sie weder sehen noch riechen. Aber bei einer Erhitzung von über 100°C sterben sie ab.
Chiliöl ist eine gern verwendete Zutat in der Küche. Problemlos lassen sich damit Speisen verfeinern. Außerdem sehen Flaschen mit im Öl eingelegten Chilis sehr dekorativ aus.
Um selber Chiliöl herzustellen und dennoch die Gefahr des Botulismus einzudämmen, kann man verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Nie frische Chilis verwenden, ausschließlich getrocknete und einwandfreie.
- Nur kleine Mengen herstellen und rasch verbrauchen. Chilis, die nicht vom Öl bedeckt sind, schimmeln.
- Chiliöl nur als Kochzutat verwenden, damit es bei der Verwendung erhitzt wird. Nicht zur Zubereitung von Salat verwenden.
- Wer ganz sicher sein will, kann beim Einlegen der Chilis die Flaschen auch erhitzen (einkochen).
Wenn die Chilis im Öl eingelegt sind, sollte man sie mehrere Wochen zunächst dunkel lagern, damit der Geschmack der Chilis vom Öl aufgenommen wird. Dann rasch verbrauchen.
